Oeffentliche Einrichtungen und Mobilitaet

Hm, etwas sperrige Überschrift, um zu sagen, dass auch Nähe und Qualität von Infrastruktur Einfluss auf Mobilitätswandel hat. Meint: wenn zB ein Freibad im Stadtteil teurer oder unfreundlicher oder auf andere Art schlecht oder schlechter ist als welche am Stadtrand oder anderen Stadtteilen, dann löst dies vermehrten PKW Verkehr aus.

Wenn Städte also die Lebensqualität innerhalb von Stadtteilen verbessern, dann ist das ein sehr unmittelbarer und in Relation zu Strassenbau, Fahrradwegbau und allen möglichen Fahrverbotskontrollen günstiger Weg, Autoverkehr zu reduzieren und Lebensqualität zu erhöhen. In Bezug auf Budgetplanung ist das für die Politik sicherlich auch interessant. Schwierig ist jedoch,überhaut zu erkennen, wo Verbesserungen nötig sind. Gerade solche Faktoren, die selbst für Geschaftsführungen der einzelnen Betriebe schwer zu erkennen sind, werden scheer zu identifizieren sein.

Als Beispiel, un zu zeigen, welch kleinteilige Bereiche auch einen Einfluss haben: Wenn es sich in einem Freibad z.B. eingebürgert hat, dass sehr sportlich schwimmende Schwimmer regelmässig mit Nachdruck auch durch das Nichtschwimmerbecken kraueln, dann ist das sehr schwer zu erkennen, warum Familien mit Kindern eher mit dem Auto weitere Strecken fahren statt das lokale Freibad zu nutzen. Auch so kleine und schwer recherchierbare Faktoren, wie schlecht gelaunte Kassiererinnen oder Kioskbetreiber oder am Schwimmbadrand Zigaretten rauchende Badegäste können in der Summe dazu führen, dass viele Gruppen eher mit dem Auto zu Freibädern und Badeseen im Umland fahren statt mit dem Fahrrad das Angebot im Stadtteil zu nutzen. Solche Faktoren sind wohl nur über Motivation und Mitdenken beim Personal zu erkennen und verbessern. Faktoren wie ein unangemessenes Preisniveau oder Ergebnisse von Gast- oder Bewohnerbefragungen oder Analyse von Besuchszeitenspitzen lassen sich jedoch durchaus erkennen. Da zweifel ich allerdings an Motivation beteiligter Behördenmitarbeiter.

Lange Rede, kurzer Sinn: städtischer Mobilitätswandel kann auch durch die ganz klassischen Bereiche von Lokalpolitik gestaltet werden.

Statt über das Freibad kann man auch über Radwege, Belebung regionaler Stadtzentren, Verhinderung von Pizzalieferanten, Spielhallen und Wettbüros, Kitahäufigkeit, attraktive Wochenmärkte, Park and Ride Plätze, gute Bibliotheken, etc pp aufzeigen, dass man durch Stadtteilpolitik auch Einfluss auf Auto-Strassenverkehr hat.

Selbstverständlich kann man Aussendienstlerfahrten und LKW Verkehr damit nicht beeinflussen. Aber lokalpolitik muss deshalb eben auch nicht ein Nichtstun begründen.

Die lokalen Optionen sind sicher auch weniger prominente Handlungsbereiche, jedoch ein bezahlbarer und im Entscheidungsbereich von bestehenden Politik- und Verwaltungsfeldern befindender Handlungsbereich.

Mobilitätswandel Aspekte.
Weniger Auto statt grosser und in sehr später Zukunft realisierbarer Lösungsideen. Mobilitätswandel kann in vielen kleinteiligen Verbesserungen u d Anpassungen sofort starten statt grosse Würfe fur sehr spatere Zukunft als Handlungsnachweis lautstark öffentlich in Talkshows zu diskutieren.

Hier im Blog geht es auch um die vielenkleinen Aspekte, die im Diskurs um Mobilitätswandel gerne aussen vor bleiben. Daher eben auch die Beiträge zu Carsharing, Limousinenservice, Fluglärm, Speckgürtel und Webshop / E Commerce etc.

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